Es ist der Abend vor dem großen Aufbruch in die Grüne Ebene. Gerade versinkt die Praiosscheibe im Westen und taucht die Straßen der Stadt Norburg in rötliches Licht. Die Wagen der Siedler sind außerhalb der Stadtmauern aufgestellt, die Zugtiere grasen friedlich nebenan. Einige Familien übernachten auch hier draußen, während andere noch die Annehmlichkeiten der Stadt genießen solange es geht und sich im Gasthaus "Zum Karen" versammelt haben oder am Traviaschrein beten. Der ein oder andere ist vielleicht auch noch auf der Suche nach dem letzten Teil seiner Ausrüstung für die große Reise.

Von den Feldern um die Stadt kommen die Bauern von ihrer Arbeit zurück, die Handwerker schließen ihre Stuben nach und nach. Vom Tempel der Rondra ist Schwertgeklirr zu hören. Eine Gruppe von vier Gardisten streift über den Marktplatz, nickt hier einem der Händler zu, mahnt dort einen anderen sich ein wenig zu eilen. Der würzige Geruch nach Herdfeuern und Essen liegt in der Luft, hier und dort mit etwas mehr Knoblauch angereichert.


OOC: Was haben denn die Helden an ihrem letzten Abend, bevor es in die Wildnis geht, noch so vor?

Auf den Straßen Norburgs
Ein stattlicher Mann von an die zwei Schritt Länge betrachtete mit den saphirblauen Augen unter seinem blonden Schopf die langsam nachlassende Geschäftigkeit auf den Wegen der Perle Seweriens. Seiner gelassenen Haltung und der imposanten Gestalt nach hätte jeder Mensch, Elf oder Zwerg mit wachem Verstand gleich ahnen können, dass dieser Mann einer kämpferischen Berufung nachgehen muss. Ganz falsch lagen sie damit immerhin nicht.

Wolf genoss die allmählich vergehenden Strahlen von Praios' wärmendem Antlitz, bald würde es Nacht werden. Er sah noch einmal gen Firun zur Feste des Theaterordens. Beinahe wehmütig erinnerte er sich an seine Kindheit, in der er und seine Freunde sich mit Stöcken bewaffnet duellierten und in ihrer Fantasie epische Kämpfe ausfochten. Das Klirren von Schwertern hatte den Geruch von ruhmreichen Abenteuern verloren, zu viele blutige Kämpfe hatte er selbst miterleben müssen, zu viele Seelen hatte er auf Golgaris Schwingen davonfliegen sehen.

In seinen noch immer recht jugendlichen Mittzwanzigern stand er bereits am Wendepunkt seiner eigenen Geschichte und dort wo er stand, würde es mit hoher Wahrscheinlichkeit nur noch besser werden können. Ingerimm sei Dank hatten seine beiden Hände noch andere Fähigkeiten als eine Waffe zu führen und dieser Aufgabe würde er sich fortan widmen.

Glücklicherweise hatte er keine Besorgungen mehr zu machen, das war bereits vor Stunden geschehen. Verpflegung war ohnehin ausreichend vorhanden. Bei seinen geringen Ersparnissen waren viele besondere Wünsche sowieso nicht erfüllbar, so hatte er sich auch nicht viel leisten wollen, lediglich einen halbwegs brauchbaren Meskinnes für alle Fälle.

Für den langsam aufkommenden Durst war der jedoch zu schade, so entschloss er sich, das Gasthaus aufzusuchen, in dem bereits so viele abgestiegen waren. Dort würde sicher das ein oder andere Getränk die Kehle hinabrinnen.

Zum Karen
Dort angekommen betrat er die Stube, sein Blick wanderte über den Schankraum und die Gäste. Einerseits war es interessant zu erfahren, wer hier alles zugegen war, andererseits würde er erst einmal einen freien Platz finden müssen. Mit einem guten Getränk, einem netten Plausch und in vielleicht gar schöner Gesellschaft würde sich seine Stimmung sicher wieder aufhellen.

Zum Karen
In einer Ecke des Gasthauses hatte sich der Holzfäller Kerbald niedergelassen, einen Humpen Bier vor sich. Ein schweigsamer Bursche, so bisher der Eindruck, der sich mit seinem Aussehen und dem dunklen Bart in jeder Räuberbande gut machen würde. Doch nun war er Teil der Siedler, Vater Lessan hatte ihn mit eingeladen, also konnte er so schlimm nicht sein. Oder?
Am selben Tisch, jedoch mit etwas Abstand zu Kerbald, saßen vier jüngere Männer, ebenfalls mit je einem Humpen vor sich. Zwei davon sahen mit ihren blonden Schöpfen und den blauen Augen aus wie Brüder. Der dritte, mit kurzem schwarzen Haar, schüttelte ein paar Würfel in der Hand, und drohte dem vierten im Bunde mit einem Grinsen "etwas Schreckliches" an, sollte er diese Runde auch wieder gewinnen.

An einem weiteren Tisch hatte sich ein Grüppchen Reisende versammelt, der festen Kleidung und ihrer kaum bornisch gefärbten Sprache nach zu urteilen. Der kleinste von den sechsen, ein rundlicher Kerl mit grauem Haarkranz und roter Nase, erzählte mit ausschweifenden Gesten von seiner letzten Reise durch den wilden Norden.

Zwei weitere Mitreisende saßen an einem kleineren Tisch, nahe der Tür. Der Schreinergeselle Irjan und seine Verlobte Vanjescha. Es schien, als müssten sich diese beiden für die große Reise noch gegenseitig versichern, dass auch alles gut gehen würde.

Zum Karen
Die Tür geht auf und im Eingang steht eine junge Frau. Die langen schwarzen Haare etwas vom Wind zerzaust, die grünen Augen schweifen suchend umher.

Eljscha fröstelt ein wenig, als sie von draußen in die Wärme der Gaststube tritt. Mit dem festen Vorsatz, das Gasthaus bis zur Sperrstunde nicht wieder zu verlassen, sieht sie sich nach einem freien Platz um. Zwei Tische erregen besonders ihr Interesse, die Würfelspieler und die Reisegruppe.


OOC: Gibts da noch freie Plätze? Wenn nicht an einem anderen Tisch? Ich hoffe doch, Wolf hat sich inzwischen ein paar Schritte vom Eingang entfernt und ich bin jetzt nicht geradewegs in ihn hineingelaufen!

Zum Karen
Am Tisch der Reisegruppe sind noch zwei Plätze frei wenn alle etwas zusammenrücken. Bei den Würfelspielern ist der Platz gegenüber Kerbald noch gänzlich frei, und auch sonst ließe sich noch etwas Platz schaffen. Nahe der Theke sind noch zwei ganze Tische frei. An der Theke selber sitzen zwei ältere Frauen mit dunklen Kopftüchern, die die Köpfe zusammengesteckt haben und über irgendetwas tuscheln. Es kann sein, dass die auch zu den Siedlern gehören.

Draußen ist das Getrappel von Füßen zu hören und fröhliche Stimmen. Anscheinend werden gleich noch mehr Gäste kommen.

Zum Karen
Wolf hatte sich nur langsamen Schrittes einen knappen Schritt von der Tür entfernen können, während sein Blick über die verschiedenen Gästegruppen wanderte. Dann spürte er einen Schubs in seinem Rücken, nicht sonderlich stark, aber dennoch überraschend. Reflexartig drehte er sich um, musterte die junge Dame mit dem vom Winde verwehten Haar und erkundigte sich mit einem knappen "Alles in Ordnung?" nach ihrem Befinden, hatte er doch befürchten müssen, dass der Zusammenprall für die Kleine möglicherweise schädlicher war als für ihn.

Kurz hatte er überlegen müssen, denn sein gerade gefasster Plan, sich der Reisegruppe zuzuwenden, schien ins Wanken zu geraten. Vielleicht war der angestrebte freundliche Plausch geradewegs in ihn hineingelaufen. Doch schien das Mädchen eher eine Einheimische zu sein. Es würde sicher leichter fallen, mit Leuten ins Gespräch zu kommen, die ebenfalls Auswärtige sind. Wenn nicht, blieb ihm immer noch übrig, sich in aller Ruhe allein an einen der noch freien Tische zu setzen. An die Möglichkeit, dass die junge Dame zu den Siedlern gehören könnte, dachte er im ersten Moment gar nicht.

Alles in allem hat er ein leichtes Grinsen nicht unterdrücken können, die Kleine schien es entweder recht eilig zu haben oder sie war einfach ein wenig verträumt und unachtsam.

OOC
Wenn das mit dem Zusammenprall in Ordnung geht... das würde sich halt anbieten, um möglicherweise ins Gespräch zu kommen

OOC - Das Wirtshaus ist ein denkbar schlechter Ort um dort auf den Jäger zu treffen, deswegen wundert euch nicht wenn ich mich nicht dazu äusser. Oder meint ihr ich soll eine weitere Location starten ?

Zum Karen
Einer der Brüder von der Würfelrunde blickt auf, als die neuen Gäste in der Nähe der Tür stehen bleiben. Er zwinkert den beiden zu.


OOC: Du kannst gerne einen weiteren Ort aufmachen, das ist überhaupt kein Problem. Deshalb steht bisher überall "Zum Karen" drüber, dass klar ist, wo man gerade ist.

Unterwegs auf den Straßen Norburgs:

Ein langer Weg war es aus Gerasim hier her!

So reite ich gerade auf meinem sehr gepflegtem Pferd in meiner einfachen Lederüstung, dem Waffenrock der Baronie dazu und Bogen und Langschwert und meinem Wolfsmesser an meiner Seite durch die Gegend, um mir diese anzusehen.
Ich habe aber den Kampuzenumhang über dem Kopf, da ich nicht gleich erkannt werden will was ich bin.

Das die Siedler vor den Toren der Stadt untergekommen sind , habe ich mitbekommen und so bewege ich mich anmutig reitend durch die Straßen Norburgs, mit Beherrschung meines edlen Pferdes und sehe mir so die Stadt an.

Besser gut geritten als schlecht gelaufen
denke ich mir



Ich reite am Markt und Traviaschrein vorbei
Brauchen tue ich nichts mehr ich sollte eigentlich für den Ritt in die Grüne Ebene vorbereitet sein, aber morgen früh wäre sicher auch noch Gelegenheit dazu, sollte mir doch noch was einfallen.

Mit schmunzeln vernehme ich das Handeln der Gardisten die den ein oder anderen Händler ermahnen und antreiben!

Am Gasthaus reite ich auch erstmal vorbei, halte aber Ausschau, ob die Taverne Stallungen besitzt!

Der Geruch von Essen und Knoblauch entgeht mir nicht, aber vorerst habe ich keinen Hunger!

Als ich Schwertgeklirr vernehme und es am Rondratempel ausmache, reite ich dorthin um mir anzusehen was dort los ist. Sicher ein Übungskampf, den ich nicht verpassen will

Die Taverne läuft mir nicht weg, die Kämpfer vielleicht schon!

Zum Karen
Ich gerate ins Stolpern, als ich gegen den Mann pralle, der gerade noch in der Tür stand, stoppe abrupt und schaue ihn etwas verwirrt an.

"Huch! Entschuldigt, ich habe Euch völlig..." ich mustere ihn von oben bis unten "... übersehen!" Erst etwas unsicher, er ist ja sicher ein ganzes Stück größer als ich. "Ich... äh... tut mir wirklich leid!", stammle ich dann etwas verlegen.
Als ich aber sein Grinsen entdecke, erwidere ich es mit einem breiten Lächeln, mache eine einladende Handbewegung in Richtung des Tisches, von dem aus uns eben der junge Mann zugezwinkert hat und sage "Was haltet Ihr davon, wenn wir die Angelegenheit bei einem Humpen Bier und vielleicht einem kleinen Würfelspielchen bereinigen?"